5 MODULE – 5 WOCHENENDEN

An fünf aufeinanderfolgenden Wochenendworkshops erhaltet ihr einen Einblick in die bestehenden Strukturen und Bedingungen der globalen Bekleidungsindustrie. Es wird beleuchtet, welche Veränderungs-Ansätze bereits bestehen und welche davon besser und schlechter funktionieren.

Vom Baumwollfeld zur Altkleiderkiste. Von damals und heute.

Die textile Kette: Wie und wo verläuft sie? Welche Auswirkungen haben Textil- und Bekleidungindustrie auf Mensch und Umwelt? Im Modul 1 lernen wir die verschiedenen Stationen der Herstellung von Textilien und Bekleidung bis hin zur Entsorgung von Altkleidern genauer kennen. Dabei werden wir die Einflüsse auf Mensch und Umwelt unter die Lupe nehmen.
Der ehemalig sehr bedeutsame Standort der Textilindustrie, Crimmitschau wird es uns ermöglichen Parallelen zu ziehen zwischen damals und heute, zwischen hier und dort, indem wir den Fragen nachgehen: Wie sah der Streik für einen 10-Stundentag vor über hundert Jahren aus, wie erlebten Textilarbeiter*innen hier die Deindustrialisierung und ihre sozialen Auswirkungen in den 90er- Jahren?

ORT:
Crimmitschau (Sachsen)
Vom Baumwollfeld zur Altkleiderkiste. Von damals und heute.

Programm 03. - 05. September 2021

FREITAG, 03.09.2021:
15.00 Uhr
Führung durch die Leipziger Baumwollspinnerei: Zur Geschichte der Spinnerei sowie den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Spinner*innen
17.00 Uhr
Gemeinsame Fahrt nach Crimmitschau
19.00 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
Kennenlernen der Gruppe

SAMSTAG, 04.09.2021:
9.30 - 12.30 Uhr
Workshop: Vom Baumwollfeld zur Altkleiderkiste.
13.00 Uhr
Mittagessen
14.30 Uhr
Führung durch die ehem. Tuchfabrik Crimmitschaus
16:30 Uhr
Pause
17.00 - 19.00 Uhr
Frauen in der Arbeiter*innenbewegung Anfang und Ende des 20. Jahrhunderts - die Erfahrungen des Textilarbeiterinnen-Streiks 1903/4 und die De-Industrialisierung nach der Wende in den 90er Jahren - Vortrag und Gespräch von und mit Expertinnen und Zeitzeuginnen
19.30 Uhr
Abendessen

SONNTAG, 5.09.2021:
9.30 Uhr
Self-As-Other-Training: Ein Social Design - künstlerischer Aktivismus und Verkörperung mit Vivien Tauchmann
11.30 bis 13.00 Uhr
Die CCC (Clean Clothes Campaign) - Eine Einführung in Strategien und Vorgehen der CCC mit Isabell Ullrich (Koordinatorin CCC Deutschland) und Fabienne Winkler
13.30 Uhr
Mittagessen

Vorbereitungsmaterial
Vom Baumwollfeld zur Altkleiderkiste. Von damals und heute.
Vom Baumwollfeld zur Altkleiderkiste
Die Arbeit an der Mode

In welcher Lage sehen sich die Textilarbeiter*innen weltweit, welche Auswirkungen hat die Coronapandemie auf die Beschäftigten? Dabei werfen wir einen Blick nach Asien und auch vor unsere eigene Haustür in Europa.
Hungerlöhne, Unterdrückung von Gewerkschaftsarbeit und geschlechtsspezifische Gewalt sind allgegenwärtig in der globalen Modeindustrie. Welche Menschenrechte haben die Arbeiter*innen demgegenüber? Welche Ansätze und Strategien verfolgt die Clean Clothes Campaign in ihrem Kampf um menschenwürdige Arbeitsbedingungen?

ORT:
Görlitz
Das Fast Fashion-Geschäftsmodell: Was bedeutet es für die Arbeiter*innen?

(Programm 2021 wird noch bekannt gegeben)
Programm 23. - 25. November 2018

FREITAG, 23.11.2018:


15.00 Uhr
Museum Tuch und Technik: Sonderführung mit Stadtrundgang "Auf den Spuren der Textilindustrie"
19.00 Uhr
Theater-Workshop: Warming-up


SAMSTAG, 24.11.2018:

9.00 Uhr
Workshop: Die Stimmen der Arbeiter*innen und Gewerkschafter*innen aus Mode-Produktionsländern
11.00 Uhr
Input: Was sagen Arbeiter*innen aus den Bekleidungsfabriken Albaniens? - Bericht einer Forscherin
14.30 Uhr
Gemeinsam aktiv werden


SONNTAG, 25.11.2018:

9.00 Uhr
Input: Internationale Rechtsinstrumente - Wie können Menschenrechte bei der Arbeit eingeklagt bzw. verbindlich durchgesetzt werden?
11.00 Uhr
Workshop: Sonntagsquiz zu internationalen und deutschen Menschen- und Arbeitsrechten
12.00 Uhr
Kick-off Projekt-Gruppenarbeit & Feedback-Runde

REFERENT*INNEN:

- Artemisa Ljarja (M.A. Global Political Economy, CCC Albanien)
- Christine Höbermann (Leibniz Universität Hannover; CCC Regionalgruppe Hannover)
- Franz Christian Ebert (LL.M. Legal Research, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht & Völkerrecht)
- Franziska Hanisch & Annika Sterr (Theaterpädagoginnen)
Vorbereitungsmaterial
Das Fast Fashion-Geschäftsmodell: Was bedeutet es für die Arbeiter*innen?

Arbeitsbedingungen:
- Video (9:44 min, deutsch): Das reine Elend. Arbeiter*innen in der Modeindustrie Bulgariens und der Türkei; Filmproduktion 3. Etage, 2014
- Video (40 min): Gewinn statt Gewissen? Teure Mode billig produziert; ZDF zoom, 2016

Menschen- & Arbeitsrechte:
- Article (2013): What are ILO conventions and core labour standards? - And 'core' labour standards added by CCC?
- Video (3:36 min): UN Guiding Principles on Business an Human Rights: An Introduction
- Bernstorff (2012): Die UN Guiding Principles on Business and Human Rights. Ein Kommentar aus völkerrechtlicher Sicht

optional:
- Joint Initiative on Corporate Accountability and Workers’ Rights (2005): Draft Code of Labour Practice
- Ethical Trade Initiative (2013): Freedom of association in company and supply chain - A practical guide -> v.a. Kapitel 2 & 3 als Grundlagen; Kapitel 4 zum Überblick verschaffen/Scannen

Das Strickmuster der globalen Modebranche

Woran liegt es, dass Löhne und Arbeitsbedingungen in der Modeproduktion so miserabel sind? Wir schauen uns die globalen Verlagerungsbewegungen der Produktionsstätten und ihre Motive an. Wir untersuchen die Strukturen im Modegeschäft, von der Heimarbeiterin bis zum Großkonzern.Welche Akteursgefüge haben sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Wie verteilen sich Gewinn, Macht und Verantwortung? Wie sind die gängigen Einkaufspraxen der Unternehmen? Daran anschließend setzen wir uns aktiv damit auseinander, welchen Platz wir im Strickmuster einnehmen und wie wir zur Veränderung beitragen können.

Ort:
Erfurt
Das Strickmuster der globalen Modebranche

(Programm 2022 wird noch bekannt gegeben)
Programm 18. - 20. Januar 2019

FREITAG, 18.01.2019:

16.00 Uhr
Workshop: Die Gründe für Produktionsverlagerungen und die Wirkung von Handelsabkommen.
20.00 Uhr
öffentliche Abendveranstaltung: „Kann denn Mode feministisch sein?“ mit Tansy Hoskins (mit Übersetzung englisch-deutsch)
Ort: Radio F.R.E.I., Gotthardtstr. 21


SAMSTAG, 19.01.2019:

9.00 Uhr
Input: Einführung in das Fast-Fashion-Business-Modell und die Strukturen globaler Lieferketten
11.00 Uhr
Input: Wie funktioniert Gewerkschaft in Deutschland? Wie kommt es zu Tarifverträgen?
14.30 Uhr
Workshop: How do we get things across? How to reach media?
16.30 Uhr
Hotbed of ideas: Thinking beyond the present fast fashion business model
19.00 Uhr
Strickworkshop


SONNTAG, 20.01.2019:

9.00 Uhr
Rollenspiel: Wer trägt die Verantwortung? - verschiedene Akteure der Lieferkette bearbeiten einen Eilaktions-Fall
12.00 Uhr
Besprechung Projekt-Gruppenarbeit
12.30 Uhr
Feedback-Runde

REFERENT*INNEN 2019:

Das Strickmuster der globalen Modebranche

Referent*innen Modul 3:

  • - Bettina Musiolek (ENS - Wirtschaft- & Menschenrechte; CCC-Regionalkoordinatorin 'Europa Ost/Süd-Ost')

  • - to be anounced

  • - Tansy E. Hoskins, geboren 1981, ist Autorin, Journalistin und Aktivistin. Für den Londoner Guardian schreibt sie über Themen rund um Mode und soziale Gerechtigkeit. Zudem ist sie als Kommentatorin für Radio und Fernsehen tätig, u.a. für BBC, Channel 4 und Al Jazeera. Ihr antikapitalisches Buch der Mode wurde 2015 vom Londoner Institute of Contemporary Arts zum Buch des Jahres gewählt. Die deutsche Auflage erschien im Rotpunktverlag. Tansy E. Hoskins lebt in London.

Foto: Tansy Hoskins taken by Daniel Blazevic

Vorbereitungsmaterial
Das Strickmuster der globalen Modebranche

Bild- und Lesematerial zur Vorbereitung

Verstrickungen der Lieferketten:

optional:

Zur Umsetzung von Menschenrechten in der Modeindustrie

In diesem Modul werden wir uns damit beschäftigen, wie die Umsetzung und Durchsetzung von Menschenrechten gewährleistet werden können. Welche Ansätze haben bisher tatsächlich etwas zur Verbesserung der Situation beigetragen? Was bringen Selbstverpflichtungen von Unternehmen, Zertifizierungen und Audits? Wie sieht es aus mit verbindlichen Abkommen und Gesetzen?

Rana Plaza, eine zertifizierte Textilfabrik in Bangladesch, stürzte am 24. April 2013 ein, riss über 1100 Arbeiter*innen in den Tod und hinterließ unzählige Verletzte. In dessen Folge und durch massiven Druck internationaler Kampagnenarbeit unterschrieben über 200 Bekleidungsunternehmen den Bangladesh ACCORD für Gebäudesicherheit und Brandschutz. Was unterscheidet den ACCORD von anderen Abkommen?
Wie steht es um das Lieferkettengesetz in Deutschland und auch auf europäischer Ebene?

ORT:
Rostock
Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz

(Programm 2022 wird noch bekannt gegeben)
FREITAG, 29.03.2019:
13:00 Uhr
Besuch bei einem Textilunternehmen
15:30 Uhr
Stadtführung im "Textildorf Großschönau" auf den Spuren der Textilindustrie.
20.00 Uhr
Input: Change Your Shoes – Arbeitsbedingungen in der globalen Schuh- und Lederindustrie mit Berndt Hinzmann

SAMSTAG, 30.03.2019:
9.00 Uhr
Input: Sandblasting - Breathless for Blue Jeans mit CCC Turkey
11.00 Uhr
Input: Begriffliche Einordnung - Multistakeholder Initiativen, Sozialaudits & Sozialzertifizierung
14.30 Uhr
Input/Diskussion: Welchen Beitrag leisten Sozialaudits zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen? - Vorstellung verschiedener Fallbeispiele
17.00 Uhr
Vorstellung & Besichtigung der Ausstellung „Tuchfühlung – Vom Reinwaschen und Schönfärben“ mit dem Tierra Eine Welt e.V.

SONNTAG, 31.03.2019:
9.00 Uhr
Wie kann ein „Naturtextilladen“ Einfluss auf Arbeitsbedingungen nehmen? Worauf achtet dessen Einkäuferin? mit Claudia Greifenhahn
9:30 Uhr
Input: Der Fall „Ali Enterprises“ und die KiK-Klage
11.00 Uhr
Input: Innovative Textilien- Nachhaltige Alternative, oder doch nur Greenwashing?
12.00 Uhr
Eigene Veranstaltungen & Aktionen organisieren. Was machen eigentlich die CCC Regionalgruppen?

REFERENT*INNEN 2019:
Vorbereitungsmaterial
Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz

OHS & Sandstrahlen:

entweder oder
Flüchtlinge in der türkischen Bekleidungsindustrie:
entweder oder
Zertifizierung:

Optional:
(ursprünglich Modul 3 im Jahr 2017)
Näher*innen verdienen mehr. Einen Lohn zum Leben!

Im fünften Modul möchten wir uns ganz spezifisch in das Thema der Löhne vertiefen. Was ist ein existenzsichernder Lohn und wie kann er berechnet werden? Um diese Fragen zu beantworten, schauen wir uns die Rechercheergebnisse verschiedener Studien an und bereits existierende Berechnungsvorschläge, wie den Asia Floor Wage oder den europäischen Basis-Existenzlohn.
Welche Schritte von Staat und Unternehmen müssen gegangen werden, um Arbeiter*innen einen Lohn zum Leben sowie Gewerkschaftsfreiheit zu ermöglichen? Dazu werdet ihr die Möglichkeit haben Vertreter*innen von Modefirmen zu begegnen und zu befragen.
Außerdem wollen wir konkret ins Handeln kommen, gemeinsam und sichtbar aktiv werden.
Am Ende des Moduls wird die Schulungsreihe ausgewertet und die Zusammenarbeit für danach geplant.

ORT:
Greifswald
Näher*innen verdienen mehr: Einen Lohn zum Leben!

(Programm 2022 wird noch bekannt gegeben)
FREITAG, 24.05.2019:
19.00 Uhr
Öffentliche Abendveranstaltung: „Armutslöhne in der EU – Bekleidungsindustrie in Osteuropa“ mit Georgi Medarov (mit Übersetzung englisch-deutsch)
Ort: Haus der Kultur, Arsenalstr. 8., Schwerin

SAMSTAG, 25.05.2019:
9.00 Uhr
Input: Was ist ein Existenzlohn/‚Living Wage‘? Warum brauchen wir Messlatten/'benchmarks' und warum grenzübergreifende Messlatten? mit Bettina Musiolek
11.00 Uhr
Workshop: Tailored Wages/Firmencheck - Wodurch unterscheiden sich Marken/Modehändler in Bezug auf ihre Lohn- und Partizipations-Strategien? mit Bettina Musiolek
14.00 Uhr
Siebdruck mit Siebfreak & Roy
Sticken, schreiben, Stencils schneiden & sprühen mit Helene & Jule
16.30 Uhr
Was können Markenfirmen tun, um einen Living Wage umzusetzen?- Gespräch mit dem Sustainability Manager einer großen Modemarke
20.00 Uhr
Bildertheater aus dem Theater der Unterdrückten: „How to handle Weltschmerz“ mit Fabienne Winkler
Dann: Wir feiern uns!

SONNTAG, 26.05.2019:
9.00 Uhr
Input: Eilaktionen der CCC mit Artemisa Ljarja
11.00 Uhr
Auswertung, Ausblick & Graduationsfeier

REFERENT*INNEN 2019:

    - Dr. Georgi Medarov (Soziologe an der Bulgarian Acadamy of Science & der Universität Plovdiv)
Näher*innen verdienen mehr: Einen Lohn zum Leben!

entweder

oder

Zum Durchstöbern:
  • - Bericht (114 Seiten, English): Tailored Wages, Befragung von 50 führenden europäischen Marken zum Existenzlohn, Clean Clothes Campaign, 2014