Chique Mode, die Arbeiter*innen krank macht

MÄRZ 2017

Gespräch mit Abdulhalim Demir

Gesundheitsschutz und Sicherheit sind in den Fabriken der globalen Bekleidungsindustrie immernoch Mangelware, das beweisen die vielen Unfallmeldungen der letzten Jahre: Fabrikbrände und der Gebäudeeinsturz von Rana Plaza forderten unzählige Opfer.

Dazu sind Arbeiter*innen der Bekleidungsindustrie anderen, alltäglichen SICHERHEITSRISIKEN ausgesetzt. Besondere Risiken birgt das SANDSTRAHLEN von Jeans, dabei wird Sand unter Hochdruck auf den Stoff geschossen mit dem Ziel, den Stoff auszubleichen und aufzuweichen, den “Used-look” zu erzeugen. Das Einatmen von großen Mengen Staub führt zu Silikose (allg. Staublunge), eine unheilbare Lungenkrankheit, die zuvor v.a. im Zusammenhang mit der Arbeit in Mienen oder auf Baustellen festgestellt wurde.

2010 bis 2012 machte die CLEAN CLOTHES CAMPAIGN die tödlichen gesundheitlichen Folgen türkischer Sandstrahler öffentlich und erreichte ein Verbot dieser Technologie als Selbstverpflichtug der Jeansmarken.

Was haben die Selbstverpflichtungen gebracht? Wie sehen die BEDINGUNGEN HEUTE IN DER TÜRKISCHEN BEKLEIDUNGSINDUSTRIE aus?

Abdulhalim Demir arbeitete ehemals selbst als Sandstrahler in der türkischen Modeindustrie. Er berichtet von seinen Erfahrungen, zeigt Filme und geht auf die derzeitige Situation ein.