#SignTheAccord

April 2024

Anlässlich des 11. Jahrestags des Zusammensturz der Rana Plaza Fabrik in Bangladesch protestierte die Regionalgruppe Dresden der Kampagne für Saubere Kleidung am 24.4.2024 vor Levi’s auf der Dresdner Einkaufsstraße. Sie verteilte Handzettel mit einem Link zur Petition, dass Levi’s endlich den International Accord für Gesundheitsschutz und Sicherheit in Textilfabriken unterschreiben soll – symbolisch mit Helmen, um Levi’s auf die mangelnde Sicherheit in seinen Lieferketten aufmerksam zu machen. Gerne könnt auch ihr die Aufforderung an Levi’s schicken: https://action.eko.org/a/levi-s

Fordert mit uns Levi’s auf: SIGN THE ACCORD!

Vernissage der Ausstellung „Tuchfühlung“ mit Zeitzeugengespräch, Live-Musik und Imbiss

29. Oktober 2022 von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG „TUCHFÜHLUNG – VOM REINWASCHEN UND SCHÖNFÄRBEN“ IN DER TUCHFABRIK GEBR. PFAU

Zeitzeuginnen berichten über die Textilindustrie in Crimmitschau und Rumänien: Was machte die Arbeit in der Tuchfabrik aus? Wie war die Zusammenarbeit in der Brigade der 80er Jahre? Womit hatten die Arbeiterinnen und Arbeiter zu kämpfen? Eine mutige rumänische Arbeiterin berichtet wie sie sich während der Coronakrise ihren vorenthaltenen Lohn erkämpfen musste und sich jetzt für die Rechte von Textilarbeiterinnen und Textilarbeitern engagiert.

Vor und nach den Gesprächen sind Sie eingeladen die Ausstellung „Tuchfühlung – Vom Reinwaschen und Schönfärben“ zu erkunden.

Die Ausstellung beinhaltet als zentrales Objekt einen Kleiderschrank, in dem Informationsmaterial, Hörstationen, Fotobücher zu finden sind, die versinnbildlichen, wie Kleidung entsteht und was das für die daran arbeitenden Menschen und die Umwelt bedeutet – gestern und heute. Sie weist auf wirtschaftlich und politisch Verantwortliche hin und informiert über den Einsatz der Zivilgesellschaft für bessere Arbeitsbedingungen weltweit.

Eine Veranstaltung des Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen e.V. (ENS) in Zusammenarbeit mit dem Museum Tuchfabrik Gebr. Pfau.

Armutslöhne in der EU – Bekleidungsindustrie in Osteuropa

MAI 2019

Mittwoch, 22. Mai 2019, 20h – DRESDEN, Kukulida, Martin-Luther-Str. 1

Donnerstag, 23. Mai 2019, 20h – FREIBERG, Tee-Ei, Untermarkt 5

Freitag, 24. Mai 2019, 19h – SCHWERIN, Haus der Kultur, Arsenalstr. 8

Den Ausdruck „Made in Europe“ verbinden viele westeuropäische Konsument*innen mit der Vorstellung von besseren Arbeitsbedingungen, als sie in asiatischen Produktionsländern herrschen. Doch die „Sweatshops“ (Ausbeutungsbetriebe) liegen auch direkt vor unserer Haustür.

Zusammen mit Georgi Medarov werden wir vom ENS e.V. und dem Publikum über die Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie Bulgariens sprechen – einem Mitglied der EU, wo Arbeiter*innen Kleidung für unsere Märkte zu Armutslöhnen und unter prekären Bedingungen fertigen.

Georgi Medarov ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bulgarian Academy of Science und unterrichtet Soziologie an der Universität von Plovdiv. Er verteidigte seine Doktorarbeit zum Thema „Vom Liberalismus zum Autoritarismus: Bulgarien nach 1989“ an der Universität in Sofia. Er arbeitet im Bereich kritische Soziologie und politische Ökonomie. Georgi betrieb auch bereits Forschung für die Clean Clothes Campaign über Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie, z.B. war er beteiligt an der Erstellung der Studie „H&M: Vom Versprechen existenzsichernder Löhne und der Realität der Armutslöhne“, erschienen 2018.

Kann denn Mode feministisch sein?

JANUAR 2019

Veranstaltung mit TANSY HOSKINS (London, Journalistin) – mit Übersetzung englisch-deutsch

ORT: RADIO F.R.E.I., Erfurt | DATUM: 18. Januar 2019

Ist Mode Freund oder Feind der Frauen – in einer Welt, in der Frauen für vergleichbare Arbeit ein Viertel weniger verdienen als Männer und nur die Hälfte an Rente erhalten, in der Sexismus eine Alltagserscheinung und Trump Präsident ist? Hat die Modeindustrie eine Verantwortung dabei oder ist Mode einfach nur ein Spiegel der Stellung von Frauen in der Gesellschaft – ein schön verpackter Spiegel mit Preisschild? Und wie sieht die Kehrseite der schillernden Modewelt aus? Kann Mode gut für Frauen sein, wenn sie auf deren Ausbeutung weltweit basiert?
Einstürzende und abbrennende Modefabriken, Näherinnen und Näher hinter Gittern nur weil sie einen Lohn zum Leben fordern – ist die Modeindustrie noch zu retten?

Tansy Hoskins schrieb „Stitched Up The Anti-capitalist Book of Fashion – Das Antikapitalistische Buch der Mode“ und ist bekannt aus dem Film „The True Cost – Der Preis der Mode„. Sie dokumentiert als Journalistin aktuelle Themen und schreibt über die Modeproduktion. Sie recherchierte in Bangladesch, Kenia, Marokko, Mazedonien, Bulgarien und im Topshop Logistikzentrum in Solihull, GB.

Hier gibt’s den Radio-Mitschnitt der Veranstaltung zu hören.

GEFÖRDERT durch Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und den Katholischen Fonds sowie mit Mitteln des evangelischen Kirchlichen Entwicklungsdienstes.

NewYorker, Sign The Accord!

24. APRIL 2018 – Straßenaktion zum Rana Plaza-Gedenktag

Mehrere als Bauarbeiter*innen verkleidete Aktivist*innen versammelten sich vor der NewYorker Filiale in Dresden. Sie wiesen darauf hin, dass das Gebäude „einsturzgefährdet“ sein könnte, da NewYorker das einzig glaubwürdige und transparente Sicherheitsabkommen zu Brandschutz und Gebäudesicherheit in den Zulieferfabriken in Bangladesch noch nicht unterzeichnet hat.

Als Clean Clothes Campaign Regionalgruppe Dresden forderten sie NewYorker auf, den 2018 Transition Accord umgehend zu unterzeichnen, so wie es bereits über 140 andere Modeunternehmen getan haben.
Liste der Unterzeichner einsehbar beim Brand Tracker auf cleanclothes.org

Der Bangladesh Accord trug wesentlich dazu bei, dass viele Textilfabriken in Bangladesch sicherer wurden und werden. Denn keiner möchte, dass es nochmal zu einem solchen Desaster kommt wie am 24.4.2013 als die Textilfabrik Rana Plaza einstürzte und über 1100 Arbeiter*innen mit in den Tod riss.

Mehr zum Abkommen für Gebäudesicherheit und Brandschutz in Bangladesch: bangladeshaccord.org

Die ca. 200 bei der Aktion gesammelten, von NewYorker-Kund*innen und engagierten Menschen unterschriebenen Postkarten (mit der Aufforderung zum Accord-Beitritt) wurden am Folgetag an die Geschäftsführung von NewYorker nach Braunschweig per Post gesendet.

NewYorker, #SignTheAccord !

Wanderausstellung: Tuchfühlung – Vom Reinwaschen und Schönfärben

Innerhalb eines studentischen Projekts der Hochschule Zittau/Görlitz in Kooperation mit dem Tierra – Eine Welt e.V. Görlitz entwickelten 13 Student*innen eine Wanderausstellung in Form eines Kleiderschranks. In den Fächern und Schubladen wird der Weg eines Kleidungsstücks vom Baumwollsaatgut bis zum Altkleidersack über zehn installierte Hörstationen und symbolische Gegenstände hör-, sicht- und fühlbar. Durch die Hörbeiträge und ein Begleitheft können sich die Besucher*innen über die Auswirkungen der globalen Textil- und Bekleidungsindustrie auf Mensch und Umwelt informieren, ebenso wie zu den Möglichkeiten des Engagements für uns Bürger*innen in den Konsumländern.

Eine sehr eindrückliche Vorstellung zur Entstehung der Ausstellung findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=uABVaTw2LA8

Sie kann auch für weitere Orte und Einrichtungen gebucht werden. Dazu könnt ihr gern das FairCademy-Team (faircademy [at] einewelt-sachsen.de) kontaktieren.

Mehr Infos und Berichte gibt’s hier:

Ressourcen um jeden Preis – Frauenkirche muss weg – SATIREAKTION

17. Mai 2017 auf dem Dresdner Neumarkt

Dreharbeiten zum Film „Ressourcen um jeden Preis! Keine Chance den Menschenrechten!“

SETTING / DREHARBEITEN
Es wurden Braunkohlevorkommen direkt unter der Frauenkirche entdeckt. Ressourcen sind endlich, wir brauchen jeden auffindbaren Kohlerest, sei er noch so klein!

Deshalb wird eine Gruppe Bauarbeiter*innen einen Bereich des Dresdner Neumarkts absperren und dort anfangen zu „graben“ (vorgetäuscht) und Häuser „abreißen“ (Papphäuser). Wir erwarten Umweltaktivist*innen am Absperrband, die sich zur Wehr setzen und protestieren gegen das Credo
„Ressourcen um jeden Preis“, wahrscheinlich jedoch erfolglos, denn die Wirtschaftslobby ist stärker. Man wird Bau- und Bergarbeiter*innen sehen, die mit Eimern voller Kohle abziehen und ein Schlachtfeld hinterlassen. Umwelt- und Menschenrechten wird keine Rolle zugedacht.

HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Die Gewinnung von Rohstoffen weltweit sowie die Produktion unserer Konsumgüter gehen oft mit gravierenden ökologischen und sozialen Problemen einher:

Menschenrechtsverletzungen beginnen teilweise schon vor den eigentlichen bergmännischen Aktivitäten. Indigene Völker haben laut ILO-Konvention 169 das Recht auf Mitsprache bei der Entscheidung über Nutzung und Eingriffe in ihren Lebensraum. Häufig laufen Erkundungen und Verhandlungen aber intransparent unter Ausschluss der Bevölkerung ab. Beginnt dann die Erschließung neuer Rohstofflagerstätten kommt es oft zu  Zwangsumsiedlungen und gewaltsamen Vertreibungen. Kleinbauern und Kleinbäuerinnen verlieren ihre Lebensgrundlage. Oft werden nicht mal Entschädigungen gezahlt.

Im weiteren Prozess der Extraktion sowie Verhüttung der Rohstoffe kommt es regelmäßig zu Verunreinigungen des Trink- und Grundwassers. Das Recht auf sauberes Wasser und Gesundheit werden also systematisch verletzt. Genauso wie auch in anderen Industriezweigen weiter unten entlang der Lieferketten beim Gerben von Leder, Färben von Textilien, in der Herstellung von Chemikalien etc. Angesichts der Folgen des Bergbaus entwickeln sich in vielen Gebieten Protestbewegungen, die nicht selten gewalttätig unterdrückt werden. Hier wirken dann oft staatliche und private von Bergbaukonzernen angestellte Sicherheitskräfte zusammen.

Wir fordern:

die konsequente Umsetzung der UN-Leitprinzipien Wirtschaft und Menschenrechte

a) Staatliche Pflicht zum Schutz der Menschenrechte: Staaten sind völkerrechtlich verpflichtet, die Menschen durch eine angemessene Politik, Regulierung und Rechtsprechung vor Menschenrechtsverstößen durch Unternehmen zu schützen.

b) Unternehmensverantwortung zur Achtung der Menschenrechte: Unternehmen stehen in der Verantwortung, Menschenrechte zu achten, mögliche negative Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit zu beenden und zu beheben.

c) Zugang zu effektiven Rechtsmitteln: Als Teil ihrer Schutzverpflichtung müssen Staaten den Betroffenen von Menschenrechtsverstößen Zugang zu gerichtlichen und außergerichtlichen Mitteln verschaffen, damit wirtschaftsbezogene Menschenrechtsverstöße untersucht, geahndet und  wiedergutgemacht werden.

Das Modell des „Asiatischen Grundlohns“ – Löhne, die zum Leben reichen

Mai 2017

Anannya Bhattacharjee zu Gast in Norddeutschland

WANN?

  • 20. MAI 16.00 – 17.30 Uhr, SCHWERIN, Ferienhof Medewege (Veranstalter: Findet im Rahmen der FairCademy Schulungsreihe statt)
  • 22. Mai, 19 – 21.30 Uhr, HAMBURG, St. Petri Haus (Veranstalter: Frauenwerk der Nordkirche)

WAS?

Sozialverträglich produzierte Kleidung ist nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Die Masse unserer Shirts und Shorts kommt aus fernen Ländern. In Südostasien, aber auch in Osteuropa, sind überlange Arbeitstage ebenso üblich wie Löhne, die bisweilen nur ein Drittel des Existenzlohnes betragen. Wer trägt die Verantwortung für Veränderung? Politik, Unternehmen – oder Konsumentinnen und Konsumenten?

Anannya Bhattacharjee kommt aus Delhi, Indien. Sie ist Gründerin und Koordinatorin der Asia Floor Wage Alliance, die sich für einen asiatischen Grundlohn, einen Lohn von dem Arbeiter*innen der asiatischen Bekleidungsindustrie und ihre Familien tatsächlich leben können, einsetzt.

Mit Anannya Bhattacharjee sprechen wir über die Löhne in der Bekleidungsindustrie asiatischer Länder und das Modell „asiatischer Grundlohn“ der Asia Floor Wage Alliance. Außerdem reden wir über Unternehmensverantwortung hinsichtlich der Bezahlung von Existenzlöhnen.

Workshopreihe: Kreativer Straßenprotest und politisches Aktionstheater

APRIL 2017

ZEIT: mittwochs 17h bis 20h30

5 TERMINE: 12.4., 19.4., 26.4., 3.5., 10.5.

ORT: DRESDEN, riesa efau, Dachsaal

VERANSTALTER: ENS, Inkota Dresden in Kooperation mit der HSG Amnesty International der TU Dresden

Du willst Dich mit der Thematik Menschenrechte in globalen Lieferketten auseinandersetzen, Dich von einer Fülle kreativer Aktionsformen inspirieren lassen und dann auch noch selbst Aktionsideen ersinnen? Begeisterst Du Dich eher für Kommunikationsguerilla, Flashmob oder Adbusting? Das weißt Du noch nicht? Prima, dann bist Du bei uns genau richtig!

Wir schauen uns an, wie mit kreativem Straßenprotest und politischem Aktionstheater Missstände entlang globaler Lieferketten in Textil- und Rohstoffindustrie angeprangert werden können. Dabei erkunden wir gemeinsam: Wie entsteht Aufmerksamkeit? Wie setze ich gezielt eine
Irritation im öffentlichen Raum? Welchen Kriterien müssen pressetaugliche Standbilder genügen? Welche Methode passt zu welchem Thema? und vieles mehr.

Vorkenntnisse sind NICHT erforderlich. Wichtig ist uns hingegen Deine Teilnahme an allen 5 Terminen.

Diese Veranstaltung ist Teil des Studium Generales der TU Dresden (Teilnehmende müssen jedoch NICHT Student*innen der TU sein.).

Lust? Dann melde Dich bei uns, wir freuen uns auf Dich!

Chique Mode, die Arbeiter*innen krank macht

MÄRZ 2017

Gespräch mit Abdulhalim Demir

Gesundheitsschutz und Sicherheit sind in den Fabriken der globalen Bekleidungsindustrie immernoch Mangelware, das beweisen die vielen Unfallmeldungen der letzten Jahre: Fabrikbrände und der Gebäudeeinsturz von Rana Plaza forderten unzählige Opfer.

Dazu sind Arbeiter*innen der Bekleidungsindustrie anderen, alltäglichen SICHERHEITSRISIKEN ausgesetzt. Besondere Risiken birgt das SANDSTRAHLEN von Jeans, dabei wird Sand unter Hochdruck auf den Stoff geschossen mit dem Ziel, den Stoff auszubleichen und aufzuweichen, den “Used-look” zu erzeugen. Das Einatmen von großen Mengen Staub führt zu Silikose (allg. Staublunge), eine unheilbare Lungenkrankheit, die zuvor v.a. im Zusammenhang mit der Arbeit in Mienen oder auf Baustellen festgestellt wurde.

2010 bis 2012 machte die CLEAN CLOTHES CAMPAIGN die tödlichen gesundheitlichen Folgen türkischer Sandstrahler öffentlich und erreichte ein Verbot dieser Technologie als Selbstverpflichtug der Jeansmarken.

Was haben die Selbstverpflichtungen gebracht? Wie sehen die BEDINGUNGEN HEUTE IN DER TÜRKISCHEN BEKLEIDUNGSINDUSTRIE aus?

Abdulhalim Demir arbeitete ehemals selbst als Sandstrahler in der türkischen Modeindustrie. Er berichtet von seinen Erfahrungen, zeigt Filme und geht auf die derzeitige Situation ein.